Auch wenn Cabrios gerne im Schutze einer Garage oder zumindest eines Carports ruhen, so leben sie doch erst so richtig an der frischen Luft. Es ist vernünftig das Cabrio vor den verschiedensten Umwelteinflüssen zu schützen, damit man auch möglichst lange Freude daran hat. Allerdings ist auch klar, dass die Cabrios dafür konzipiert wurden, um im Freien gefahren zu werden, was unweigerlich zur Folge hat, dass das Fahrzeug mit Wind, Wetter, Staub und Schmutz in Berührung kommt. Damit die Cabrioverdecke diesen potenziellen Gefahren standhalten, haben sich Industrie und Cabriofahrer zugleich verschiedene Verteidigungsmechanismen einfallen lassen. Manche dieser Methoden sind sinnvoll, andere weniger sinnvoll bis schädlich. Im Fokus dieser Maßnahmen steht in jedem Fall die Imprägnierung des Cabrio Verdecks, welcher wir uns hier widmen möchten.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Funktion der Imprägnierung
- Die Beschaffenheit des Verdeckstoffs
- Wann ist eine Imprägnierung sinnvoll?
- Reinigen statt Imprägnieren
- Fazit: so viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Die Funktion der Imprägnierung
Cabrios sind schön anzusehen und ein paar wenige Modelle verbringen den Großteil ihres Lebens in wohltemperierten, vor Wind und Wetter geschützten Ausstellungsräumlichkeiten. Die meisten Cabriolets werden allerdings als Gebrauchsgegenstand verstanden und an der frischen Luft gefahren. Wie ein gutes Paar Schuhe sehen Cabrios im Neuzustand am schönsten aus, jedoch können Sie nur ihrer Bestimmung folgen, wenn sie auch benutzt werden. Begibt man sich mit dem Cabrio ins Freie, kommen diese unausweichlich mit verschiedenen Umwelteinflüssen in Berührung, was für das Cabrioverdeck auch negative Konsequenzen haben kann. Starke Hitze und UV-Strahlung, Grünspan und Vogelkot, Staub und schmutziger Regen - die Stoffverdecke müssen sich mannigfaltigen Gefahren stellen und um diese unbeschadet zu umfahren, werden oftmals Imprägnierungen ins Spiel gebracht. Das Imprägniermittel soll dem Verdeck einen Schutzfilm verleihen, der Wasser und Schmutz abweisen soll. Aufgrund der vielfältigen Gefahrenquellen scheint diese Maßnahme nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig. Für eine umfassendere Betrachtung der Pflege Ihres Cabrio-Verdecks, einschließlich weiterer Tipps zur Erhaltung und Reinigung, empfiehlt sich der umfangreiche Leitfaden zur Cabrio-Verdeckpflege. Ob dem wirklich so ist, kann mit einem Blick auf die Beschaffenheit des Verdeckstoffs genauer beleuchtet werden.
Die Beschaffenheit des Verdeckstoffs
In der Eurotop-Produktion werden ausschließlich Cabrioverdecke aus dem Stoff Sonnenland® gefertigt. Es handelt sich hier um einen sehr hochwertigen, in Deutschland produzierten Stoff, der weltweit bei namhaften Automobilherstellern für die Verdecke verwendet wird. Der Stoff besteht aus drei Schichten, welche unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Der Oberstoff ist für die Farbgebung zuständig und ist von Werk an hochlichtecht. Die Zwischenschicht besteht aus einem synthetischen Kautschuk und sorgt dafür, dass das Verdeck wasserundurchlässig ist. Ein Verdeck aus diesem oder vergleichbar hochwertigem Verdeckstoff ist ab Werk hochlichtecht und wasserundurchlässig, weshalb eine Imprägnierung nicht notwendig ist, da das Material von Beginn an die Eigenschaften besitzt, die eine Imprägnierung herstellen soll. Damit Wasser durch ein Verdeck sickert, muss die Zwischenschicht bereits brüchig geworden sein. In jedem Fall bedarf es einer langjährigen Nutzung, bevor ein Stoffverdeck seine ursprüngliche Integrität verliert.
Wann ist eine Imprägnierung sinnvoll?
Cabrios sind so unterschiedlich wie ihre Besitzer und ebenso verhält es sich mit den Umwelteinflüssen, die auf die Cabrioverdecke einwirken. Wird das Fahrzeug nur bei schönem Wetter aus der wohltemperierten Garage geholt und das Stoffverdeck während der Fahrt schützend in den Verdeckkasten gebettet oder von einer Staubhülle umschlossen und befreit der Besitzer das Verdeck sofort auf sanfte Weise von jeglichen Verschmutzungen, dann kann man das mit dem Imprägnieren auch guten Gewissens sein lassen. Beim Imprägnieren sollte auch immer darauf geachtet werden, geeignete Mittel zu verwenden. Ungeeignete Produkte können zur Folge haben, dass der Stoff durch die Chemie angegriffen und irreparabel beschädigt wird. Außerdem kann es passieren, dass die Imprägnierung, die sich zwischen den Fasern festsetzt, Ruß und Feinstaub eine weitere Haftungsfläche bietet.
Was ist denn dann der Nutzen einer Verdeckimprägnierung? Es gibt natürlich auch Fälle, bei denen das Verdeck nicht konstant vor starker Sonneneinstrahlung, Grünspan, Vogelkot oder anderen Verschmutzungen geschützt werden kann. Ist das Fahrzeug den Elementen regelmäßig ausgesetzt, kann es durchaus von Nutzen sein, ein geeignetes Imprägniermittel zur Hand zu nehmen. Baumharze oder Grünspan sind teilweise so hartnäckig, dass ihnen nicht immer mit einer Reinigung beizukommen ist. Hat sich ein solcher Stoff erstmal in hoher Konzentration am Verdeck festgesetzt, gibt es in vielen Situationen kaum noch eine Möglichkeit die Flecken von dem Verdeck zu entfernen, ohne dabei bleibende Schäden zu verursachen. Ein gutes Imprägniermittel erzeugt einen Abperleffekt, der dazu führt, dass Wasser nicht auf dem Verdeckstoff aufsitzt, sondern direkt abperlt und Schmutzstoffe im Wasser erst gar keine Möglichkeit bekommen, am Verdeck anzuhaften.
Deswegen ist die Imprägnierung in den meisten Fällen erst nach dem Waschen des Verdecks oder dem Besuch der Waschanlage sinnvoll, da sie die Lebensdauer des Materials verlängert und es vor Umwelteinflüssen schützt. Diese Schutzschicht hilft, Verschmutzungen abzuweisen und erleichtert die Reinigung bei künftigen Waschvorgängen.
Die Imprägnierung des Cabrioverdecks ist besonders vor der Einwinterung des Cabios des wichtig, da sie effektiven Feuchtigkeitsschutz bietet. Im Winter kann hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, was ohne entsprechenden Schutz zu Schimmelbildung am Verdeck führen könnte. Zudem wirkt die Imprägnierung schmutzabweisend, was verhindert, dass sich während der Lagerung Schmutz und Verunreinigungen ansammeln. Dadurch bleibt das Material des Verdecks auch über längere Standzeiten hinweg geschützt, was seine Langlebigkeit und das äußere Erscheinungsbild erhält.
Reinigen statt Imprägnieren
Erfreulicherweise sind hochwertige Verdecke bereits ab Werk so gut, dass der Besitzer des Cabrios nicht regelmäßig Zeit und Geld in die Instandhaltung des Cabrioverdecks investieren muss. Man braucht der Verunreinigung, die durch den Alltagsgebrauch entstehen kann, nicht durch Imprägnieren vorsorgen, da in der Regel eine normale Reinigung vollkommen ausreichend ist. Wird festgestellt, dass ein Cabrioverdeck verunreinigt ist, dann ist es durchaus ratsam zeitnah zu handeln, jedoch genügt es, die Verunreinigung mit einer weichen Bürste und lauwarmen Wasser zu entfernen. Oftmals lautet also die Devise: Reinigen statt Imprägnieren.
Fazit: so viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Möchte man sein Cabrioverdeck so gut es geht vor Schmutz schützen und den Neuwagenzustand möglichst lange konservieren, dann sollte man dem Thema der Imprägnierung mit Bedacht begegnen. Es gibt keine allgemeingültige Vorgabe zur Verwendung solcher Mittel, vielmehr sollte man die individuellen Umstände in Betracht ziehen und im Zweifelsfall mit einem Fachmann Rücksprache halten. Hat man ein hochwertiges Verdeck, dann ist das Material ab Werk vor den Elementen ausreichend geschützt und kleinere Verunreinigungen können durch eine einfache Reinigung beseitigt werden. Auf längere Sicht kann eine Imprägnierung bei einem Daily Driver aber durchaus Sinn machen.