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Nissan 370Z Roadster Kaufberatung: Japaner mit Sportwagen-Charakter

Viele Autofahrer kaufen sich ein Cabriolet, um sich im Sommer die Sonne auf den Kopf scheinen zu lassen und entspannt über Felder und Wiesen zu fahren. Der Nissan 370Z Roadster ist anders! Mit seinem Sportwagen-Charakter lässt er nicht nur die Herzen der japanischen Automobilfans höher schlagen. Der Kraftprotz stand dank seines V6-Benziners lange Zeit auf seiner Stufe mit Porsche Boxster & Co. und lässt Klassiker von BMW oder Audi längst hinter sich. Unsere Kaufberatung zum Nissan 370Z Roadster verrät alles, was Sie über den kultigen Japaner wissen sollten.

Der Nissan 370Z Roadster (intern Z34) ist Teil der beliebten Z-Sportwagenreihe von Nissan, die seit 1969 gebaut wird. Der 370Z, der als Coupé erstmals auf der Los Angeles Auto Show im November 2008 vorgestellt wurde, ist die fünfte Generation der Z-Serie. Sie kam 2009 nach Deutschland. Die Cabrio-Variante des Sportwagens, der Nissan 370Z Roadster, folgte in Europa erst ein Jahr nach seinem geschlossenen Bruder: Das Cabriolet wurde im April 2009 auf der New York International Auto Show präsentiert, allerdings fand die europäische Markteinführung erst im Sommer 2010 statt.

Das Cabriolet zeichnet sich durch sportliche Technik und ein markantes Design mit Z-förmige Rückleuchten sowie breit ausgestellten Radhäusern aus. Damit wird der 370Z der typischen Vorstellung eines Roadsters gerecht: puristische Optik, Hinterradantrieb - und ein Höchstmaß an Fahrspaß. Das einzige Manko zeigt die Waage, denn mit einem Leergewicht von bis zu 1639 Kilogramm ist der Japaner kein Leichtgewicht.

Der 3,7-Liter-Sechszylinder (als Sauger, kein Turbo oder Kompressor!) leistet bis zu 328 PS, sodass der Nissan nicht mehr in einer Liga mit Mazda MX-5 oder BMW 3er Cabrio spielt, sondern in seiner Anfangszeit sogar dem Porsche Boxster S gefährlich werden konnte. Auf technischer Seite haben sich die Ingenieure einige Raffinessen überlegt, beispielsweise die „Synchro Rev Control“, die im Sport-Modus aktiv ist, aber nicht bei allen Modellen zur Ausstattung gehört. Dann gibt das Fahrzeug beim Schaltvorgang automatisch Zwischengas, wodurch sich das Bremsmoment an der Hinterachse verringert und das Heck des Nissan 370 Roadster stabiler bleibt.

Im November 2020 endet die Geschichte des Nissan 370Z in Deutschland. Zwar wurde mit dem Nissan Z ein Nachfolger präsentiert, der seit 2022 bereits in Serie produziert wird. Allerdings hat es dieses Modell bisher noch nicht nach Europa geschafft und die Einführung ist derzeit nicht geplant. Vorerst werden also nur die Nippon-Fans aus Japan und den USA in den Genuss des neuen Sportlers kommen, der aktuell auch nur als Coupé und nicht als Cabrio angeboten wird.

Modellvarianten und Sondereditionen des Nissan 370Z

Als Coupé war der Nissan 370Z ab April 2009 mit 3,7-Liter-V6-Motor erhältlich, der anfangs bis zu 331 PS auf den Asphalt brachte. Bei Modellen ab 2010 werden nur noch 328 PS angegeben. Für die Kraftübertragung an die Hinterachse sorgen wahlweise ein 6-Gang-Schaltgetriebe oder ein 7-Gang-Automatikgetriebe, jeweils in Verbindung mit einer Antriebswelle aus Carbon. Ein Sperrdifferenzial reduziert den Drehzahlunterschied der Hinterräder. Der Roadster folgte ab Sommer 2010 mit gleicher Technik - andere Modellvarianten oder Motorisierungen waren zunächst nicht verfügbar.

Im Juni 2013 setzten die Japaner eine Modellpflege für den Nissan 370Z um, die vor allem optische Anpassungen umfasste. Unter anderem wurde der Lufteinlass verändert und neue, vertikal verlaufende, LED-Tagfahrlichter in die Stoßstange integriert. Nichtsdestotrotz konnte der Grundpreis des Nissan 370Z um mehr als 5.000 Euro reduziert werden.

Seltenes Sondermodell des Nissan 370Z Roadster

In Europa kam Mitte Juli 2013 der Nissan 370Z Nismo auf den Markt, der die Sportlichkeit des bisherigen Coupés noch einmal deutlich übertraf. Zwar kam der bekannte 3,7-Liter-V6-Benziner wieder zum Einsatz, dank einiger Optimierungen am Motorsteuergerät allerdings mit 344 PS. Hinzu kamen ein modifizierter Doppel-Auspuff, eine Domstrebe an der Vorderachse sowie ein eigenes entwickeltes Dämpfersystem, das die Sportlichkeit der Nismo-Variante unterstrich. Auch optisch lässt sich das Sondermodell mit einer breiteren Frontstoßstange, Heckdiffusor und markantem Spoiler erkennen.

Cabrio-Fans warteten vergeblich darauf, dass auch der Roadster als Nismo-Edition auf den Markt kam. Bis auf den Nismo Roadster Concept, der 2015 auf der Detroit Motor Show die Herzen der Nissan-Fans höherschlagen ließ, tat sich zunächst nichts. Erst Ende August 2017 machte der Nissan 370Z Roadster RS wieder Hoffnung. Das Sondermodell kam mit vielen Nismo-Anbauteilen und Sportauspuffanlage, aber mit serienmäßigem 328-PS-Antrieb daher. Der Preis von knapp 50.000 Euro war für die meisten Nismo-Fans nicht die einzige Hürde: Die RS-Variante, wahlweise in Schwarz oder Weiß lackiert, war auf 25 Stück limitiert - und gehört daher zu den absoluten Raritäten der Z-Serie.

Preisentwicklung: Was kostet ein Nissan 370Z Roadster?

Der damalige Grundpreis für einen neuen Nissan 370Z Roadster lag bei knapp 45.000 Euro. Mittlerweile sind gut gepflegte Fahrzeuge eine Seltenheit: Zwischen 2009 und 2020 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nur etwas mehr als 4.000 Nissan 370Z in Deutschland zugelassen, davon 1.527 Roadster. Die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt beginnen bei knapp 20.000 Euro und kratzen, insbesondere für Modelle mit geringer Laufleistung und ohne Schäden, an der Grenze von 40.000 Euro.

Die Nissan 370Z Wertentwicklung ist stabil, sodass sich die Anschaffung der Roadster-Variante durchaus lohnen kann. Als Faustregel gilt, dass man zwischen 25.000 und 30.000 Euro in die Hand nehmen sollte, um ein gutes Fahrzeug zu finden. Ein Wartungsstau und anstehende Reparaturen sind unbedingt zu vermeiden, denn die sind sowohl kosten- als auch zeitintensiv. Daher können vorhandene Schäden und Probleme als gutes Verhandlungsargument dienen, wenn man Erfahrung hat. 

Die Ausstattung des Nissan 370Z Roadster

nissan-370z-innenraum

Der Nissan 370Z Roadster geizt nicht mit der Ausstattung. Das „Roadster Pack“ umfasst bereits ein Bose® Audio System mit Freisprecheinrichtung, klimatisierte Ledersitze (beheiz- und kühlbar, genannt Air Seats) sowie einen Tempomat. Regensensor, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und Klimaautomatik gehören ebenfalls zum Standard. Weiterhin kommen Autobesitzer in den Genuss von Multifunktions-Lederlenkrad, den elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln und den Bi-Xenon Hauptscheinwerfern mit Reinigungsanlage.

Der Nissan 370Z Roadster wird serienmäßig mit einem schwarzen Stoffverdeck geliefert, das sich vollautomatisch hydraulisch Öffnen und Schließen lässt. In rund 20 Sekunden wird das Verdeck unter einer in Wagenfarbe lackierten Abdeckung verstaut. Damit hat sich der 370Z im Vergleich zum Vorgänger weiterentwickelt, denn beim 350Z musste die Abdeckung noch per Hand entriegelt werden. Ein Windschott aus Glas, mit integriertem Z-Logo verleiht dem Nissan-Cabrio den letzten Feinschliff.

Das Kofferraumvolumen des 370Z Roadster beträgt 140 Liter. Das ist im Vergleich zum Coupé (hier: 235 Liter) etwas weniger, reicht aber für den Wocheneinkauf vollkommen aus. In puncto Sicherheit überzeugt der Nissan 370 Roadster nicht nur mit sechs Airbags, sondern auch mit ABS (mit elektronischer Bremskraftverteilung EBD) sowie ESP mit Traktionskontrolle. Der Nissan Bremsassistent, die aktiven Kopfstützen und der Überrollbügel hinter den Vordersitzen runden das Sicherheitspaket ab.

Schwachstellen, Probleme und Unterhalt des Nissan 370Z

Der Nissan 370Z ist kein Schnäppchen, was sich auch im Unterhalt widerspiegelt. Kfz-Steuer und Versicherung liegen in der Regel im oberen Mittelfeld. Beim Verbrauch schlägt der Roadster besonders zu, vor allem bei sportlicher Fahrweise. Der Normverbrauch wird mit bis zu 11,2 Liter pro 100 Kilometer angegeben, allerdings hat die Praxis gezeigt, dass ein Verbrauch unter 15 Litern nur schwer einzuhalten ist. Der Antrieb verlangt hohe Drehzahlen, um die volle Leistung abzurufen. Das maximale Drehmoment wird erst bei 5.200 Umdrehungen erreicht. Das hat Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch.

Hinzu kommen die Kosten für Wartung und Reparatur. Ersatzsteuer sind sehr teuer, ein Import aus den USA ist daher empfehlenswert. In jedem Fall müssen sich Autobesitzer auf lange Lieferzeiten einstellen, sodass das Fahrzeug bei schwerwiegenden Problemen auch mal einige Tage oder gar Wochen ausfallen kann. Daher ist es wichtig, die Schwächen und Probleme zu kennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Die folgenden Nissan 370Z Schwachstellen sollten Autobesitzern bekannt sein.

Karosserie: Rost als größte Gefahr

Obwohl der Nissan 370Z als Cabriolet meist nur im Sommer gefahren wird, sollte der Blick nach Rost nicht fehlen. Denn nicht alle Fahrzeuge sind Garagenwagen. Besonders der Auspuff und die Achsträger sind anfällig für Rost. Aber auch an den Türgriffen und dem Scheibenrahmen kann es im Alter zu übermäßiger Korrosion kommen, die schlimmstenfalls sogar die Aluminium-Türen befällt. Auch die Ölwanne bleibt bei vielen Autos nicht verschont.

Autobesitzer klagen über das hohe Heck des Nissan 370Z und der damit verbundenen schlechten Sicht nach hinten. Das erschwert unter anderem das Einparken im dichten Stadtverkehr. Der kultige Japaner hat in letzten Jahren ohnehin gezeigt, dass sein Revier eher auf den Autobahnen bzw. kurvigen Landstraßen liegt als in der Stadt. 

Robustes Verdeck mit wenig Problemen

Beim Cabriokauf sollten Interessenten einen besonderen Fokus auf das Verdeck legen - auch beim Nissan 370Z Roadster. Die Technik wird in der Regel als „robust“ beschrieben, was kleinere oder größere Probleme allerdings nicht ausschließt. Insbesondere bei einem Stellplatz im Freien kann das Stoffverdeck leiden und Schaden nehmen, allerdings gibt es ein Nissan 370Z Verdeck als Ersatz zu kaufen.

Wichtig ist daher vor allem, dass der Verdeckmechanismus in Ordnung ist. Hier gibt es häufiger Probleme, weil das Verdeck beim Öffnen an den Deckel stößt und dabei beschädigt werden kann. Ein Austausch der Zugbänder soll helfen. In jedem Fall müssen sich Autobesitzer auf eine laute Lärmkulisse während der Fahrt einstellen, für die auch der Vorgänger 350Z schon bekannt war.

Elektrik & Fahrwerk ohne Schwäche

Sowohl beim Fahrwerk als auch der Elektrik gibt es offenbar keine Schwachstellen beim Nissan 370Z. Ein kaputtes Birnchen ist im Bereich der Elektronik noch die größte Schwäche. Beim Fahrwerk wird mitunter von defekten Koppelstangen, die ungewöhnliche Geräusche an der Hinterachse machen, oder einem undichten Viskolager des Differenzials berichtet. Deshalb sollte auf Flecken unter dem Auto geachtet werden, und zwar nicht nur unter dem Motor, sondern auch an der Hinterachse!

Autobesitzer klagen darüber, das Navigationsgerät sehr langsam ist. Zudem ist der Bildschirm mit Sonnenbrille nur schlecht abzulesen, was bei einem Cabrio durchaus als Kritikpunkt zu betrachten ist. Das Fahrwerk ist besonders straff ausgelegt, weshalb Autofahrer keinen Komfort erwarten sollten. Auch die „gefühllose Lenkung“ wird gelegentlich kritisiert.

Solider Antrieb & langlebiger Motor

Nissan 370z Motor

Wer einen gebrauchten Nissan 370Z kaufen möchte, sollte besonderen Wert auf einen sauberen Motorlauf legen und darauf achten, dass im Leerlauf kein übermäßiges Wackeln des Motors feststellbar ist. Auch ein lautes „Klackern“ kann auf Probleme hindeuten. Ein hörbares „Klickern“ ist hingegen normal: Der Motor des 370Z ist mit dem VVEL-System (Variable Valve Event and Lift) ausgestattet. Durch die variable Verstellung des Ventilhubs und der Ventilsteuerzeiten wird eine möglichst hohe Leistung im gesamten Drehzahlbereich erreicht.

Weiterhin ist auf die Dichtigkeit des Motors zu achten. Ein übermäßiger Ölverlust ist nicht bekannt, aber auch niemals auszuschließen. Das manuelle Schaltgetriebe ist dafür bekannt, dass es häufig harkt und die langen Schaltwege stehen in Konflikt mit der Sportlichkeit des Nissan 370Z. In jedem Fall sollten Schaltvorgange und Beschleunigungen ohne auffälliges Ruckeln ablaufen. Andernfalls liegt ein deutliches Indiz für einen erhöhten Kupplungsverschleiß vor, was zu teuren Reparaturen führen kann.

Fazit: Ein sportliches Cabriolet für Nissan-Liebhaber

Der Nissan 370Z gilt als Liebhaberfahrzeug, denn aus wirtschaftlicher Sicht macht der Roadster für die meisten Autofahrer wenig Sinn: Ersatzteile und Reparaturen sind teuer, der Spritverbrauch ist hoch. Dennoch zeigt die Nissan 370Z Kaufberatung, dass der kultige Japaner nur wenige Schwächen hat und auf einer soliden Basis steht. Wir raten daher nicht grundsätzlich vom Kauf eines 370Z Roadsters ab. Im Gegenteil: Wer einen gepflegten Gebrauchtwagen zu einem fairen Preis findet, der wenig gelaufen ist und keine Schwachstellen aufweist, sollte nicht lange zögern. Der Wertverlust des Nissan 370Z ist derzeit gering. Bei guter Pflege und trockener Unterstellmöglichkeit kann er sich zu einem echten Schätzchen entwickeln.


Bilder:  usa.nissannews.com  

Autor des Artikels
Sönke Brederlow
Sönke Brederlow
Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Im Leben des Kölners dreht sich alles um das Automobil. Sönke hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was ihn bei der täglichen Arbeit als Motorsport-Journalist und Rennfahrer unterstützt.
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