Inhaltsverzeichnis
- Die Geschichte des Fiat 500 Cabrio (2009 bis 2024)
- Modellvarianten und Sondereditionen des Fiat 500 Cabriolet
- Preisentwicklung: Was kostet ein Fiat 500 Cabrio heute?
- Die Ausstattung des Fiat 500 Cabriolet
- Unterhalt, Schwachstellen & Probleme des Fiat 500C
- Fazit: Den Fiat 500C muss man einfach lieben!
Das Fiat 500 Cabrio (offizielle Bezeichnung: Fiat 500C) ist kein gewöhnliches Auto, sondern eine Stilikone auf Rädern. Kein anderes Modell verkörpert das italienische „La Dolce Vita“ so sehr, wie die kleine Knutschkugel, die seit seiner Einführung nicht nur die Herzen der Italiener im Sturm eroberte. Allein in Deutschland wurden rund 350.000 Exemplare des Fiat 500 verkauft, der mit seinem charmanten Retro-Design, gepaart mit modernster Technik, eine einzigartige Mischung aus Nostalgie und Innovation bietet.
In seiner Cabrio-Version verspricht der Fiat 500C unvergessliche Fahrerlebnisse – das Gefühl von Freiheit, den Wind in den Haaren und die Sonne im Gesicht. Bereit für italienisches Urlaubsfeeling vor der eigenen Haustür? In unserer Kaufberatung zum Fiat 500C nehmen wir den kultigen Italiener unter die Lupe: Was bietet der offene „Fünfhunderter“, welche Schwachstellen und Probleme sollten Interessenten kennen – und warum lohnt sich die Anschaffung des Fiat 500C als Gebrauchtwagen?
Die Geschichte des Fiat 500 Cabrio (2009 bis 2024)
Das Fiat 500 Cabrio, offiziell als Fiat 500C bezeichnet, ist ein Kleinwagen, der auf eine bemerkenswerte und langjährige Geschichte zurückblicken kann, die stark mit der Wiederbelebung des ikonischen Fiat 500 verbunden ist. Die Neuauflage des Fiat 500 im Jahr 2007 brachte frischen Wind in die Kleinwagenklasse. Ab 2009 folgte mit dem Fiat 500C die Cabrio-Version. Mit seinem Retro-Design, das an den legendären Fiat 500 aus den 1950er und 60er Jahren erinnert, kombiniert der 500C klassische Stilelemente mit moderner Technik.
Das Besondere am Fiat 500 Cabrio ist seine clevere Dachkonstruktion: Anstelle eines vollständig versenkbaren Verdecks entschied sich Fiat für ein Faltdach aus Stoff, das sich elektrisch in mehreren Stufen öffnen lässt. Diese Lösung bewahrt die typische Silhouette des Fiat 500 und unterscheidet den kultigen Italiener zugleich von herkömmlichen Cabrio-Modellen. Das Stoffverdeck ist in verschiedenen Farben erhältlich und trägt maßgeblich zum charmanten Erscheinungsbild bei.
Die Geschichte des Fiat 500 Cabrio ist eine Erfolgsgeschichte, die den kleinen Italiener zu einer wahren Ikone auf der Straße gemacht hat. Dennoch endet die erfolgreiche Story des Fiat 500C im Sommer 2024: Die neuesten EU-Zulassungsbestimmungen in Hinblick auf die vorgeschrieben Fahrerassistenzsysteme sorgen dafür, dass der kultige Italiener, der auch über ein Jahrzehnt nach seiner Einführung ein begehrtes und geschätztes Modell ist, eingestellt wird. Nur der vollelektrische Fiat 500e, der ebenfalls als Cabrio-Version erhältlich ist, bleibt.
Modellvarianten und Sondereditionen des Fiat 500 Cabriolet
Im Laufe seiner Produktionszeit wurde der Fiat 500C stetig weiterentwickelt und modernisiert, um den sich verändernden Ansprüchen und Vorlieben der Käufer gerecht zu werden. Neben regelmäßigen technischen Updates und neuen Motorisierungen brachte Fiat auch immer wieder Sondermodelle auf den Markt, die das Modell noch attraktiver machen sollten. Darunter fallen Kooperationen mit berühmten Marken und Designern, wie beispielsweise der Fiat 500C „Gucci“, der mit exklusiven Details und einer luxuriösen Ausstattung auftrumpfte.
Der Fiat 500C "Dolcevita" verkörpert den italienischen Lebensstil, während der Fiat 500C "Riva“ eine Hommage an die legendären italienischen Luxusboote darstellt. Diese Sondereditionen waren oft in limitierten Stückzahlen erhältlich und zeichneten sich durch exklusive Farben, Materialien und besondere Designdetails aus. Sie sorgten nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern festigten auch den Ruf des Fiat 500C als Lifestyle-Fahrzeug, das sowohl Individualität als auch Exklusivität verkörpert.
Im Laufe der Jahre wurde der 500C in verschiedenen Ausstattungslinien angeboten, von der einfachen „Pop“-Version bis hin zu luxuriösen Varianten wie „Lounge“ und „Sport“, die den unterschiedlichen Bedürfnissen und Geschmäckern der Kunden gerecht wurden. Wer es sportlich mag, kommt mit dem Abarth 500C bzw. Abarth 595C auf seine Kosten: Der Vierzylinder-Turbomotor des offenen Skorpions, benannt nach Fiat-Tuner Carlo Abarth, leistet bis zu 180 PS.
Im Jahr 2015 erhielt der Fiat 500 – und damit auch die Cabrio-Variante – eine umfassende Modellpflege, die sowohl das Exterieur als auch den Innenraum des Fahrzeugs modernisierte. Äußerlich fallen die Veränderungen an den Scheinwerfern, den Rückleuchten und der Frontstoßstange sofort ins Auge. Die neuen Scheinwerfer, die in einer markanten Linsenoptik gestaltet sind, wurden sowohl für Halogen- als auch Xenonlicht optimiert. Das Tagfahrlicht war fortan in das Fernlicht integriert, zudem wurden Rückleuchten überarbeitet: Sie zeichnen sich einen farblich lackierten Einsatz in der Mitte aus.
Auch im Innenraum gab es signifikante Anpassungen. Die Lüftungsdüsen, die zuvor horizontal ausgerichtet waren, wurden nun vertikal platziert, um Platz für das neue Uconnect-Multimedia-System zu schaffen. Diese technische Aufwertung brachte auch ein neues Maß an Konnektivität und Benutzerfreundlichkeit mit sich. Das Uconnect-System ermöglichte den Zugriff auf verschiedene Funktionen wie Navigation, Musik und Telefonie über einen Touchscreen. Diese Modellpflege machte den Fiat 500C nicht nur moderner, sondern auch funktionaler und komfortabler.
Preisentwicklung: Was kostet ein Fiat 500 Cabrio heute?
Die Preisentwicklung des Fiat 500 Cabrio zeigt, dass das Modell eine stabile Wertentwicklung aufweist. Die Neuwagenpreise für den Fiat 500C begannen in der Basisversion damals bei rund 18.000 Euro, können je nach Ausstattung und Motorisierung allerdings auf über 25.000 Euro ansteigen. Die Sondereditionen oder Abarth-Varianten mit leistungsstärkeren Turbomotoren waren mitunter noch teurer.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind frühere Modelle des Fiat 500C oft zu attraktiven Preisen zu finden. Fahrzeuge aus den ersten Produktionsjahren (2009 bis 2012) beginnen bei rund 5.000 Euro, je nach Zustand und Kilometerstand. Modelle mit geringer Laufleistung, besserer Ausstattung oder aus einer Sonderedition erzielen höhere Preise, oft zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Die Facelift-Modelle (ab 2015) sind begehrter und kosten deshalb etwas mehr.
Die Ausstattung des Fiat 500 Cabriolet
Der Fiat 500C ist für seine umfangreiche, meist sogar individualisierbare, Ausstattung bekannt. Bereits in der Basisausstattung bietet die beliebte Knutschkugel eine Klimaanlage und Tagfahrlicht, bei den Facelift-Modellen sogar ein Infotainmentsystem mit Touchscreen, Bluetooth und USB-Anschlüssen. Die höheren Ausstattungslinien bieten zusätzliche Pluspunkte wie eine Klimaautomatik, Ledersitze und hochwertige Audiosysteme.
Ein Highlight ist das elektrische Faltdach, das in verschiedenen Farben erhältlich war und sich in drei Positionen öffnen lässt. Dieses Dach verleiht dem 500C nicht nur den typischen Cabrio-Charakter, sondern trägt auch zum individuellen Stil des Fahrzeugs bei. Dazu gab es ein umfangreiches Angebot an Lackierungen und Innenraumfarben, was es dem Käufer ermöglichte, sein Fahrzeug nach seinen persönlichen Vorlieben zu gestalten – allerdings war nicht jede Verdeckfarbe mit allen Lackierungen kombinierbar.
Unterhalt, Schwachstellen & Probleme des Fiat 500C
Reparaturkosten und Unterhalt des Fiat 500 Cabrio sind im Allgemeinen moderat, was den kultigen Italiener zu einer attraktiven Wahl als Zweitwagen für den Sommer macht. Die Ersatzteilpreise für den Fiat 500C sind relativ günstig, da viele Teile aufgrund der großen Verbreitung des Modells leicht verfügbar sind. Kleinere Reparaturen, wie der Austausch von Bremsbelägen, bewegen sich in einem erschwinglichen Bereich. Dennoch können einige Reparaturen und Arbeiten etwas kostspieliger ausfallen.
Was den Unterhalt betrifft, so ist der Fiat 500C in puncto Verbrauch sehr sparsam. Die Benzinmotoren, insbesondere die kleineren 1,2-Liter- und 0,9-Liter-TwinAir-Varianten, zeichnen sich durch einen niedrigen Kraftstoffverbrauch aus. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei etwa fünf bis sechs Litern pro 100 Kilometer. In den letzten Jahren war der Fiat 500C ausschließlich als Hybrid erhältlich, was allerdings kaum einen Einfluss auf den Verbrauch hatte.
Die Kfz-Steuer für den Fiat 500C ist aufgrund seiner geringen Hubräume und der relativ niedrigen CO₂-Emissionen ebenfalls überschaubar. Je nach Motorisierung liegen die jährlichen Steuerkosten in der Regel zwischen 30 und 120 Euro. Der Beitrag für die Kfz-Versicherung hängt stark von Faktoren wie der individuellen Schadenfreiheitsklasse, dem Wohnort und dem gewählten Versicherungsumfang ab. Generell ist der Fiat 500C jedoch als günstiges Modell eingestuft. In der Haftpflichtversicherung rangiert das Fiat 500 Cabriolet oft in günstigen Typklassen, ebenso wie in der Teil- und Vollkaskoversicherung, was ihn auch in diesem Bereich kosteneffizient macht.
Insgesamt sind die Reparatur- und Unterhaltskosten des Fiat 500C überschaubar, was ihn nicht nur zu einem stilvollen, sondern auch zu einem wirtschaftlich attraktiven Fahrzeug macht. Allerdings sollten Autobesitzer die typischen Schwachstellen und Probleme des Italieners kennen, der mitunter zickig werden kann.
Verdeck als eine der größten Schwachstellen
Das elektrische Stoffverdeck ist ein zentraler Bestandteil des Fiat 500C, der allerdings anfällig für Probleme sein kann. Insbesondere bei älteren Modellen kommt es gelegentlich zu Undichtigkeiten, die zu Wassereinbrüchen im Innenraum führen können. Beim Gebrauchtwagenkauf ist deshalb auf Feuchtigkeit und eine mögliche Schimmelbildung zu achten, um eventuelle Mängel aufzudecken. Zudem ist wichtig, dass sich das Stoffverdeck problemlos Öffnen und Schließen lässt, denn mechanische Probleme, wie das Klemmen des Faltdachs wegen verschlissener Führungsschienen, sind keine Seltenheit.
Mit einer regelmäßigen Pflege und Wartung, insbesondere das Imprägnieren des Stoffes und das Schmieren der mechanischen Teile, lassen sich Schwierigkeiten jedoch weitgehend verhindern. Sollte es dennoch zum Defekt kommen, müssen Autobesitzer nicht gleich verzweifeln: Im Fachhandel ist das Fiat 500C Verdeck als Ersatz erhältlich! Auch umfassende Reparatursätze für die Führungsschienen sowie Bremsleuchte oder Spriegel- und Zierleistensätze sind als Originalersatzteile verfügbar.
Karosserie: Rost ist nur selten ein Problem
Die Karosserie des Fiat 500C ist generell robust, allerdings können vor allem bei älteren Modellen und solchen, die keinen überdachten Stellplatz haben, häufiger auch Rostprobleme auftreten. Dabei sind vor allem die Schweller und Radläufe betroffen. Empfehlenswert sind deshalb Fahrzeuge, die als Zweitwagen für den Sommer genutzt wurden, was beim Fiat 500 Cabriolet keine Seltenheit ist. Nichtsdestotrotz sollte ein prüfender Blick nicht fehlen, auch um mögliche Unfallschäden zu finden, die nicht fachgerecht instandgesetzt wurden.
Apropos Rost: Die Abgasanlage, insbesondere der Endtopf, sind von der Korrosion besonders betroffen. Bereits nach wenigen Jahren wird bei der Hauptuntersuchung die beginnende Rostbildung bemängelt. Früher oder später kommen Autobesitzer um einen Wechsel der betroffenen Fahrzeugteile wohl nicht mehr herum. Gut ist es deshalb, wenn der Gebrauchtwagen bereits instandgesetzt wurde. Eine weitere Schwäche des Fiat 500 sind die Türgriffe, die bei häufiger und kraftvoller Nutzung abreißen können.
Elektrik als ständiges Sorgenkind
Die Elektronik des Fiat 500C präsentierte sich in den vergangenen Jahren als stetiges Sorgenkind des kleinen Italieners. Besitzer berichten von Ausfällen der Zentralverriegelung, Problemen mit den elektrischen Fensterhebern sowie Fehlfunktionen des Infotainmentsystems. Die meisten Probleme lassen sich auf fehlerhafte Sensoren oder Steuergeräte zurückzuführen und können in der Regel durch Software-Updates oder den Austausch defekter Teile behoben werden.
Wenn die Abläufe verstopfen, läuft das Wasser möglicherweise in den Innenraum, wo es ebenfalls zu Elektronikproblemen führen kann. Die regelmäßige Reinigung ist deshalb ratsam. Und eine gute Nachricht: Beim klassischen Fiat 500 kommt es häufig zum Kabelbruch an der Heckklappe, was zum Ausfall der Beleuchtung sowie diversen Fehlfunktionen führt. Weil der Fiat 500C nicht über die herkömmliche Heckklappe verfügt, bleibt die Cabrio-Version von diesem Problem verschont.
Wenig Schwächen an Motor & Getriebe
Der Fiat 500C ist mit einer Vielzahl von Motorisierungen erhältlich, vom sparsamen 1,2-Liter-Benzinmotor mit 69 PS bis zum spritzigen 1,4-Liter-Sauger mit 100 PS. Der Abarth 500C bzw. 595C wird sogar von einem 1,4-Liter-Turbomotor mit bis zu 180 PS angetrieben. Alle Motoren gelten bei guter Pflege und der Einhaltung aller Wartungsintervalle (Zahnriemen!) als solide und langlebig. Nur vereinzelt gibt es Berichte über Probleme mit der Zylinderkopfdichtung bei den älteren 1,2-Liter-Modellen sowie einen erhöhten Ölverbrauch bzw. einem Ölverlust bei allen Motoren.
Gelegentlich wird von defekten Kraftstoffpumpen berichtet. Beim 0.9 TwinAir ist beim Gebrauchtwagenkauf auf Probleme mit dem Turbolader zu achten. Das automatisierte Schaltgetriebe „Dualogic“ bereitet gelegentlich Probleme, insbesondere in Bezug auf ruckartiges Schalten und Verzögerungen beim Gangwechsel. Beim herkömmlichen Schaltgetriebe sind – mit Ausnahme von gerissenen Schaltseilen – keine Schwächen bekannt.
Fiat 500C mit diversen Mängeln am Fahrwerk
Das Fahrwerk des Fiat 500C ist auf Komfort ausgelegt und stößt bei sportlicher Fahrweise an seine Grenzen. Insbesondere die Stoßdämpfer und Achsgelenke gelten als klassische Verschleißteile, die regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden sollten – sonst gibt es Ärger bei der nächsten Hauptuntersuchung. Die Domlager bzw. Federbeinstützlager schlagen bei den meisten Fahrzeugen mit steigender Laufleistung aus, zudem gibt es häufiger Probleme mit den Radlagern, die bereits nach 60.000 Kilometern zu wechseln sind.
Autofahrer bemerken erste Anzeichen für verschlissene Fahrwerkskomponenten durch Knackgeräusche oder ein schwammiges Fahrverhalten. Auch die Bremsanlage des Fiat 500C gehört zu den Schwachstellen, denn im Alter lässt die Bremswirkung nach. Die schwächer motorisierten Modelle haben an der Hinterachse eine Trommelbremse, die langlebig ist, aber Korrosionsschäden aufweisen kann. Hinzu kommen verschlissene Bremsscheiben und marode Bremsleitungen.
Fazit: Den Fiat 500C muss man einfach lieben!
Das Fiat 500 Cabrio ist ein charmantes, stilvolles Auto, das nicht nur durch seine Alltagstauglichkeit und den besonderen Fahrspaß überzeugt. Seine Geschichte und der typisch italienische Charakter machen ihn zu einem echten Liebhaberstück, das auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt gefragt ist. Allerdings sollten potenzielle Käufer die bekannten Schwachstellen des Fiat 500C nicht außer Acht lassen und bei der Wahl eines Gebrauchtwagens genau hinsehen. Mit der richtigen Pflege und Wartung kann dieses Auto allerdings viele Jahre lang Freude bereiten und bleibt ein zeitloser Klassiker, der italienisches Flair auf deutsche Straßen bringt.
Bildnachweis: tillsonburg, Emirhan Karamuk