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11.07.22

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Golf 3 Cabrio Kaufberatung: Was ist beim Kauf zu beachten?

Als das Volkswagen Golf 3 Cabrio im Jahr 1993 das Cabriolet auf Basis des Golf 1 ablöste, wurde der Nachfolger des kultigen "Erdbeerkörbchens" bereits heiß erwartet. Zwar genießt das Golf 3 Cabriolet (noch) keinen Kultstatus wie sein Vorgänger, doch gut erhaltene und vor allem mängelfreie Fahrzeuge sind begehrt. Das liegt vor allem daran, dass der Golf 3 als Problemkind gilt und in der Vergangenheit mit zahlreichen Mängeln auffällig wurde.

Diese Schwächen sind allerdings kein Grund, von einem Cabrio-Kauf abzusehen. Die Kaufberatung für das Golf 3 Cabrio verrät, welche Modelle und Sondereditionen verfügbar waren, wie sich die Ausstattung im Laufe der Jahre veränderte und auf welche Schwachstellen sowie Probleme die Autokäufer beim Golf Cabriolet von VW achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte des Golf 3 Cabrio
  2. Modellübersicht: Welches Golf 3 Cabrio gab es?
    1. Die Sondereditionen des dritten VW Golf Cabrio
  3. Preisentwicklung: Was kostet ein Golf 3 Cabrio?
  4. Die Innenausstattung des Golf 3 Cabriolet
  5. Schwachstellen & Probleme des Golf 3 Cabrio
    1. Rost als gefährliche Problemstelle
    2. Kleinere Schwächen am Verdeck
    3. Ein intaktes Gestänge ist wichtig
    4. Kaum Probleme mit der Elektrik
    5. Solide Mechanik als gute Basis
    6. Der Antrieb ist ein Dauerläufer
  6. Fazit: Nicht mängelfrei, aber empfehlenswert!

Die Geschichte des Golf 3 Cabrio

Das Golf 3 Cabriolet feierte seinen Marktstart im Spätsommer 1993. Als Basis diente der VW Golf 3, der schon seit 1991 erhältlich war. Das Modell gilt als Nachfolger des legendären Golf 1 Cabrio, das wegen des feststehenden Überrollbügels mit dem Spitznamen "Erdbeerkörbchen" bekannt wurde. Auch das Golf 3 Cabriolet war aus Gründen der Steifigkeit und Überrollsicherheit mit einem festen Bügel ausgestattet.

Im Vergleich zum Vorgänger, der trotz stetiger Weiterentwicklungen in die Jahre gekommen war, überzeugte das Golf 3 Cabrio allerdings mit aktueller Technik und einem modernen Design. Die Sicherheit wurde deutlich verbessert, unter anderem dank Frontairbags und zusätzlichen Verstrebungen, die einen besseren Seitenaufprallschutz garantierten. Zudem wuchs das Platzangebot im Innenraum, insbesondere aufgrund des optimierten Verdeck-Gestänges.

Auf Wunsch war auch eine elektrohydraulische Steuerung des Verdecks erhältlich, womit das Öffnen und Schließen des Faltdachs in rund 20 Sekunden möglich ist. Gleichzeitig lässt sich das Verdeck noch sparsamer falten, was nicht nur die Sicht nach hinten verbesserte, sondern auch die Nutzungspflicht der Persenning entfallen ließ. Dennoch gehörte die Staubhülle zur Ausstattung. Die Führung der Seitenscheiben, die sich nun komplett einfahren ließen, wurde verbessert, was zur Reduzierung der Innengeräusche führte.

Unter dem Strich war der Golf 3 allerdings kein Wunderkind. Im Gegenteil. Umstrittene Sparmaßnahmen durch den VW-Einkaufschef Jose Ignatio Lopez sorgten dafür, dass die Qualität der Modelle im Vergleich zum Vorgänger stark nachließ. Diverse Probleme und Schwachstellen sind bei diesem Golf Cabriolet daher keine Seltenheit.

Verwirrend: Weil ein Cabriolet auf Basis des Golf 2 nie in Serie ging, handelt es sich beim Golf 3 Cabriolet um die zweite Generation des Golf-Cabrio. Aus diesem Grund ist mitunter auch vom Golf Cabriolet II die Rede, obwohl es sich um die Verdeck-Version des VW Golf 3 handelt. Ein Blick in die Kaufberatung für das Golf Cabrio verrät, mit welchen Besonderheiten das Fahrzeug auffiel. Erstmals war das Cabriolet auch mit Dieselmotor erhältlich, was in der Cabrio-Klasse bis dato einzigartig war.

Das Golf 3 Cabriolet wurde bis 1998 bei Karmann in Osnabrück gebaut, ehe das Golf 4 Cabrio als Nachfolger auf den Markt kam. In dieser Zeit wurden mehr als 160.000 Fahrzeuge verkauft, sodass sich auch das Golf 3 Cabrio zurecht als gefragter Bestseller bezeichnen darf.

Modellübersicht: Welches Golf 3 Cabrio gab es?

Obwohl das Golf 3 Cabrio nur fünf Jahre lang gebaut wurde, gab es mehrere Weiterentwicklungen sowie Optimierungen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Anpassungen der Motorisierungen sowie ergänzende Sicherheits- und Sonderausstattungen.

Ein Anti-Blockier-System (ABS) stand anfangs gegen Aufpreis zur Verfügung und gehörte ab 1996 zur Serienausstattung. Auch der Fahrer- und Beifahrerairbag war beim Marktstart optional, ehe Volkswagen die wichtige Sicherheitsausstattung ab dem Modelljahr 1995 zum festen Bestandteil machte. Hinzu kamen die höhenverstellbaren Gurte für die Vordersitze, die bei einigen Golf-Modellen verbaut waren.

Die Modelle des Golf 3 Cabrio unterscheiden sich vor allem durch den Antrieb, denn das Fahrzeug wurde im Laufe der Jahre mit vier unterschiedlichen Motoren verkauft. Die meisten Autos waren mit dem 1,6-Liter oder 1,8-Liter-Reihenvierzylinder ausgestattet, der zwischen 75 und 101 PS leistete.

Im Gegensatz zum Vorgänger gehörte auch eine GTI-Version zum Angebot: Das Golf 3 Cabrio GTI vertraute auf den bekannten Zweiliter-Vierzylinder mit 115 PS, der auch in der Limousine zu finden war. Das Golf 3 Cabrio TDI wurde von einem 1,9-Liter-Reihenvierzylinder-Dieselmotor (1.9 TDI Diesel) angetrieben, der in zwei Leistungsstufen mit bis zu 110 PS zur Auswahl stand.

Im Frühjahr 1999 setzte Volkswagen ein Facelift für das Golf 3 Cabrio um. Dabei wurden unter anderem die Front- und Heckpartie sowie der Innenraum an die aktuelle Modellgeneration angepasst. Obwohl es unter der Haube nur wenige Änderungen gab, wurde die Modellpflege fortan als Golf 4 Cabrio verkauft. Die Geschichte des Golf 3 Cabriolet nahm damit ein Ende.

Die Sondereditionen des dritten VW Golf Cabrio

Wie schon beim Vorgänger gab es auch beim VW Golf 3 Cabrio verschiedene Sondermodelle mit unterschiedlichen Lackierungen und Sonderausstattungen, wie BBS Alufelgen oder lackierten Stoßstangen. Dazu gehören beispielsweise die Editionen "Pink Floyd" (1994), "Rolling Stones Collection" (1995) oder "Bon Jovi" (1996) sowie "Joker" (1997), "Highline" und "Colour Concept". Auch eine "Classic Edition" stand wieder zur Auswahl.

Schon kurz nach dem Marktstart präsentierte Volkswagen das Golf 3 "Christmas Cabrio", das schon beim Vorgänger beliebt war. Allerdings erstrahlte das Sondermodell nicht mehr in Weiß, sondern wahlweise in Dragongreen oder Black magic, jeweils als Perleffektlackierung. Im Innenraum dominierte eine hochwertige Lederausstattung in der Farbe "biber". Das schwarze Stoffverdeck wurde durch stilvolle Alufelgen von BBS ergänzt. Zu den weiteren Komfortausstattungen gehörten die beheizbaren Vordersitze, elektrische Fensterheber und die Zentralverriegelung.

Das Golf 3 Cabrio "Pink Floyd" war mit verschiedenen Perleffekt-Lackierungen erhältlich und im Innenraum durften sich die Autobesitzer über das Vierspeichen-Komfortlenkrad sowie Sportsitze mit Stoffbezügen im Jacquard-Design "On the Road" freuen. Stoßfänger in Wagenfarbe, die abgedunkelte Beleuchtung und schicke BBS-Alufelgen sorgten für Aufsehen. Mit ähnlicher Ausstattung kam nur ein Jahr später das Golf 3 Cabrio "Rolling Stones Collection" daher, deren Sportsitze im Disc-Design strahlten. Auch das Golf 3 Cabrio "Bon Jovi"punktete ab 1996 mit vergleichbarer Ausführung.

Besonders farbenfroh wurde es mit dem Golf 3 Cabrio "Colour Concept", das in bunten Lackierungen mit farblich passender Lederausstattung verkauft wurde. Ob Yellow, Flashrot oder Jazzblue: Fünf Farben standen zur Auswahl, die an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs aufgegriffen wurden, unter anderem an den Seitenverkleidungen, dem Schaltknauf sowie der Umrandung der Fußmatten. Ein Highlight waren die Recaro-Ledersportsitze mit Sitzheizung.

Von der Golf 3 Cabrio Edition "Auto, Motor und Sport" wurden im Jahr 1996 nur 50 Exemplare (passend zum 50. Geburtstag der Auto-Zeitung) gebaut. Mittlerweile ist das Fahrzeug eine Rarität und vermutlich das seltenste Golf 3 Cabrio. Das rote Sondermodell mit 90-PS-Diesel zeichnet sich vor allem durch die rote Lederausstattung aus, deren Sitze mit dem "Auto Motor und Sport" Logo bestickt sind. Die elektrischen Fensterheber und Zentralverriegelung runden die Liste der Sonderausstattungen ab. Die wichtigste Besonderheit ist die nummerierte Plakette vor dem Schaltknauf, der mit schwarzem Leder und roten Nähten besticht.

Preisentwicklung: Was kostet ein Golf 3 Cabrio?

Das Golf 3 Cabrio war seinerzeit kein Schnäppchen. Selbst für die einfachsten Basismodelle mussten Autokäufer mehr als 30.000 Mark hinlegen. Je nach Ausstattung und Motorisierung knabberten einige Modelle sogar an der Grenze von 40.000 Mark. Nach dem Facelift bzw. der Einführung des Golf 4 Cabrio fielen die Preise stark ab, was auch mit dem schlechten Ruf des Golf 3 zusammenhing. Zur Jahrtausendwende lagen die Preise für ein Golf 3 Cabriolet im Bereich von 1.000 bis 5.000 Euro.

Mittlerweile hat sich der Marktwert stabilisiert, sodass ein gepflegtes Fahrzeug noch immer einen Preis von 5.000 Euro erzielen kann. Für neuwertige Modelle, speziell aus gefragten Sondereditionen, etwa das Christmas Cabrio, Bon Jovi oder Pink Floyd, sind Preise bis zu 20.000 Euro möglich. Wer gerne schraubt und ein restaurierungsbedürftiges Auto kaufen möchte, der muss kaum mehr als 1.000 Euro zahlen.

Ein derartiges Projekt kann sich auszahlen, denn der Wert für das Golf 3 Cabrio könnte in den kommenden Jahren sogar steigen. Die Fahrzeuge der ersten Baujahre erreichen demnächst ein Alter von 30 Jahren und können somit als Oldtimer zugelassen werden. Das macht die Anschaffung eines Cabrio-Modells wieder interessant und treibt die Preise in die Höhe. Mit einem raschen Wertverlust ist beim Golf 3 Cabriolet jedenfalls nicht zu rechnen.

Die Innenausstattung des Golf 3 Cabriolet

Aufgrund der zahlreichen Sondermodelle sowie einer fortschreitenden Ergänzung der Serienausstattung ist das Golf 3 Cabrio mit umfassender Innenausstattung erhältlich. Die Basismodelle der ersten Baujahre waren sparsam ausgestattet, ohne Sitzheizung und mit klassischer Fensterkurbel. Selbst ABS und Airbags waren anfangs nur gegen Aufpreis erhältlich. Das änderte sich in den Folgejahren, sodass ein Auto mit Baujahr 1998 grundsätzlich umfangreicher ausgestattet sein sollte.

Bei den Sondereditionen sowie ausgewählten Fahrzeugmodellen wurde an weiteren Features nicht gespart. Ob elektrische Fensterheber, Sitzheizung oder Klimaanlage: Der Golf 3 war fortschrittlich und ließ seinerzeit keine Wünsche offen. Bei einigen Fahrzeugen wurden elektrisch einstellbare und beheizte Außenspiegel verbaut. Eine Zentralverriegelung war kein Standard, gehört allerdings bei vielen Modellen zur Ausstattung, ebenso wie das Radio beta mit vier Lautsprechern.

Die teils höhenverstellbaren Sitze waren mit Stoffbezügen oder Leder erhältlich, was eine besondere Hochwertigkeit unterstreicht. Auch bei den Lenkrädern bot VW im Laufe der Jahre eine breite Auswahl, wobei das Volant nicht frei wählbar, sondern vom jeweiligen Modell abhängig war.

Schwachstellen & Probleme des Golf 3 Cabrio

Golf 3 Cabrio Title

Die Cabrio-Version des VW Golf 3 kam zwei Jahre nach Premiere der klassischen Limousine auf den Markt, sodass viele Kinderkrankheiten in dieser Zeit schon gelöst wurden. Dennoch fällt das Golf 3 Cabrio mit zahlreichen Schwachstellen und Problemen auf. Das Fahrzeug fiel genau in die Zeit der Lopez-Affäre. Der VW-Einkaufschef sparte an der Qualität der Teile, was sich schon kurz nach dem Marktstart rächte. Nicht ohne Grund gilt die dritte Generation als "schlechtester Golf aller Zeiten".

Erst ab 1997 wurde die Qualität der Golf-Versionen wieder verbessert, sodass vor allem die letzten Modelle der Baureihe grundsätzlich weniger Probleme haben. Nichtsdestotrotz lassen sich die Schwächen nicht leugnen. Immerhin halten sich die Unterhaltskosten des VW Golf aufgrund der einfachen Technik in Grenzen und die Verfügbarkeit der Ersatzteile ist noch immer gut. Gleichwohl sollten die Besitzer der Sondermodelle sorgsam sein, denn vor allem die Sonderausstattungen, wie Stoffbezüge oder Seitenverkleidungen, werden nicht mehr angeboten.

Rost als gefährliche Problemstelle

Die Karosserie des Golf 3 Cabriolet gilt als größte Schwachstelle, denn hier blüht der Rost. Spezielle Problemzonen lassen sich an dieser Stelle kaum nennen, denn die Korrosion findet in allen Bereichen des Fahrzeugs statt. Das Hauptaugenmerk gilt dem Übergang zwischen Kotflügel und Schweller, denn hier sammelt sich in der Regel Schmutz, der zur verstärkten Rostbildung führt. Auch die Stoßleiste aus Kunststoff kann die durchgerosteten Blechteile nicht verstecken.

Darüber hinaus lässt sich der Rost durch eine Blasenbildung am Türeinstieg feststellen. Unter dem Lack ist das Blech bereits am Faulen, was sich durch die markanten "Pickel" erkennen lässt. Weiterhin gelten die Türkanten, der Bereich um die Radioantenne sowie der Tankeinfüllstutzen als Schwachstelle. In jedem Fall lohnt es sich, unter die Gummidichtungen zu schauen, denn meist hält sich die Korrosion hierunter versteckt.

Der Blick unter den Wagen lässt sich nicht umgehen, denn nur so lassen sich weitere Probleme erkennen. Die Haltebänder und Erdungskabel des Tanks sind besonders gefährdet, ebenso wie die Federbeindome. Der Unterboden rostet stark und auch hinter den Kunststoffverkleidungen im Radhaus blüht die Korrosion. Es ist kaum möglich, ein Golf 3 Cabrio ohne Rost zu finden. Daher gilt ein rostiger Zustand nicht zwingend als Ausschlusskriterium, allerdings sollte unbedingt geprüft werden, ob sich vorhandene Rostschäden noch beseitigen lassen und ob eine Reparatur wirtschaftlich überhaupt sinnvoll ist.

Kleinere Schwächen am Verdeck

Bei jedem Cabrio-Kauf gilt dem Verdeck eine besondere Aufmerksamkeit, denn hier lauern weitere Mängel. Beim Golf 3 Cabriolet wurde serienmäßig ein Faltdach aus PVC verbaut, ein Stoff-Verdeck gab es nur gegen Aufpreis. Das PVC-Verdeck wird im Laufe der Jahre spröde und rissig, was vor allem an den Knickstellen zu Löchern sowie Undichtigkeiten führt. Auch im Bereich um die Heckscheibe zeigt die Kunststoff-Version meist altersbedingte Schäden.

Das Faltdach aus Stoff ist langlebiger, aber nicht fehlerfrei. Es ist keine Seltenheit, dass sich die Nähte lösen, was ebenfalls zum Wassereintritt führt. Undichtigkeiten lassen sich vorwiegend anhand von Stockflecken oder gar Schimmelbildung am Innenhimmel erkennen. Sofern der Verkäufer zustimmt, lohnt sich während der Probefahrt ein Besuch in der Waschanlage, um potenzielle Beschädigungen zu erkennen.

Ein kaputtes Faltdach ist grundsätzlich kein Grund, sich gegen den Cabrio-Kauf zu entscheiden. Es ist schwer, ein 30-jähriges Cabriolet mit intaktem Verdeck zu finden. Daher lohnt es sich mitunter, den Preis wegen möglicher Beschädigungen zu drücken, um sich anschließend ein neues Verdeck für das Golf 3 Cabrio zu gönnen. Die Montage ist idealerweise beim erfahrenen Fachhändler durchzuführen, um die absolute Dichtheit des Faltdachs zu garantieren.

Ein intaktes Gestänge ist wichtig

Zum Faltdach gehört das Gestänge, das ebenfalls auf Schäden zu prüfen ist. Kommt es bei geschlossenem Cabrioverdeck zu ungewöhnlichen Wölbungen, sind in der Regel die Spannseile gerissen. Ein Austausch ist nicht teuer und schnell erledigt. Zudem sind die Halterungen und Verschlüsse auf ihre ordnungsgemäße Funktion zu kontrollieren. Bei manueller Bedienung des Faltdachs lauern weniger Probleme und Schwachstellen.

Allerdings war die Cabrio-Version des Golf 3 gegen Aufpreis auch mit elektrohydraulischem Verdeck erhältlich. Sofern es sich um einen entsprechenden Wagen handelt, sollte die Technik gründlich untersucht werden. Defekte Zahnkränze und Undichtigkeiten sind beim Golf-Cabrio keine Seltenheit. Bei potenziellen Leckagen sammelt sich das Öl unter der Rückbank und in der Reserveradmulde.

Wichtiger Hinweis: Das manuelle Öffnen eines elektrischen Faltdachs führt zu Beschädigungen und ist daher unbedingt zu vermeiden!

Im Vergleich zur ersten Generation des Golf-Cabrio, bei der das Fahren ohne Persenning verboten war, wird die Staubhülle beim Golf 3 Cabrio nicht mehr zwingend benötigt. Dennoch gehörte sie damals zur Ausstattung. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Persenning vorhanden und intakt ist, ebenso wie die notwendigen Befestigungsclips. Die Montage der Hülle ist empfehlenswert, um die Funktion und den Zustand der Staubhülle zu überprüfen. Eine neue Persenning lässt sich allerdings auch im Fachhandel kaufen, sodass bei beschädigtem Schutzbezug wiederum Potenzial für Preisverhandlungen besteht.

Kaum Probleme mit der Elektrik

Der dritte Volkswagen Golf hat nicht viel Elektrik, sodass die Anzahl der Schwachstellen in diesem Bereich ebenfalls gering ausfällt. Bei der Probefahrt sind jedoch unbedingt die Heizung und die Lüftung auf ihre Funktion zu prüfen. Auch ein Blick in die Lüftungsdüsen ist empfehlenswert, denn hier finden sich manchmal kleine Reste von Schaumstoff. Dabei handelt es sich um die Hülle der Temperaturklappe, die im Alter spröde wird. Das Problem: Bei einer Beschädigung dringt fortlaufend warme Luft in den Innenraum. Eine Reparatur ist aufwendig und damit auch kostenintensiv.

Bei Modellen mit elektrischen Fensterhebern versagt zwar nicht die Elektrik, aber die Mechanik. Ebenso zickt in den seltenen Fällen die Wegfahrsperre und die Warnleuchten im Tacho versagen mitunter den Dienst, was gefährliche Folgen haben kann. Apropos Tacho: Bei den meisten Modellen läuft die digitale Kilometeranzeige nur bis 300.000 Kilometern, ehe sie von vorn beginnt. Sobald sich die Anzeige einmal nullt, verschwindet das "total" über dem Tachostand.

In Bezug auf die Elektrik ist zu wissen, dass es gelegentlich auch Probleme mit der Zündung gibt. Als Ursache liegt meist ein erhöhter Verschleiß am Zündverteiler vor, der sich in der Werkstatt kostengünstig tauschen lässt. Bei hohen Laufleistungen kommt es zu defekten Zündspulen. Öldruckgeber und Kühlmittelsensor gehen zwar nicht kaputt, werden allerdings undicht. Auch der Kurbelwellensensor (OT-Geber) versagt im Alter.

Solide Mechanik als gute Basis

Bei der Mechanik erlaubt sich der VW Golf die wenigsten Schwächen. Die vorderen Scheibenbremsen sind auch bei längerer Standzeit noch gut in Schuss. An der Hinterachse sind Trommelbremsen verbaut, die gut funktionieren, aber an den Bremskraftreglern gerne rosten. Die Vorderachse ist solide gebaut, auch wenn Buchsen und Gelenke im Laufe der Jahre verschleißen. Gleichwohl sind die Radlager auf mögliches Spiel und Beschädigungen zu prüfen. Die Manschetten der Antriebswellen verschleißen oft.

Zu den größten Schwachstellen am Fahrwerk des Volkswagen Golf gehören die hinteren Achslager, die einen erhöhten Verschleiß zeigen. Leider ist ein Austausch sehr arbeitsintensiv. Ein erhöhter Rostbefall ist an den originalen Stoßdämpfern vorzufinden, weshalb viele Autobesitzer ein neues Fahrwerk einbauen.

Aufgepasst: Eine harte Federung sorgt dafür, dass sich die Karosserie "weichklopft", was Fahrverhalten und Sicherheit beeinträchtigen kann.

Das Golf Cabriolet war wahlweise mit Schalt- oder Automatikgetriebe erhältlich. Die manuelle Schaltung ist robust, allerdings kann im Alter die Gelenkkugel des Gestänges verschleißen. Dann lassen sich die Gänge nicht mehr geschmeidig einlegen, wobei der Austausch nicht kompliziert ist. Das Automatikgetriebe zeigt keine Schwächen, sofern das vorgeschriebene Wartungsintervall von 60.000 Kilometern eingehalten wird.

Der Antrieb ist ein Dauerläufer

Der Antrieb im VW Golf zeigt sich als robuster Dauerläufer, der nur wenig Baustellen hat. Im Basismodell war ein 1.6er Benziner mit Saugrohreinspritzung (101 PS) verbaut. Beliebter war jedoch der 1,8-Liter-Benziner mit 75 bzw. 90 PS, der schon aus dem VW Golf 2 bekannt war. Dieses Aggregat ist nur für kleinere Undichtigkeiten am Kühl- und Ölkreislauf (neben dem Hydrolager) bekannt. Bei hohen Laufleistungen kann auch die Zylinderkopfdichtung nachlassen.

Beim Zweiliter-Vierzylinder aus dem Golf 3 Cabrio GTI sind keine speziellen Schwachstellen bekannt, ebenso wie beim 1,9-Liter-Reihenvierzylinder-Dieselmotor, der in zwei Leistungsstufen erhältlich war. Der schwächere Antrieb leistete bis zu 90 PS (Motorkennung 1Z, AHU), während das Top-Modell bis zu 110 PS (Motorkennung AFN) auf den Asphalt brachte. Bei beiden Antrieben handelte es sich um Turbomotoren mit Direkteinspritzung, die jedoch zur Seltenheit geworden sind.

Starke Vibrationen lassen sich auf defekte Motor- und Getriebelager (Hydrolager) zurückführen. Bei allen Motoren wird unterhalb des Ansaugtrakts ein Gummiflansch montiert, der mit zunehmendem Alter spröde und rissig wird. Dann kann es vorkommen, dass der Motor Falschluft zieht, was zur schlechten Verbrennung und einem hohen Verbrauch führt. Der Wechsel des Zahnriemens ist unbedingt durchzuführen, wenn möglich auch in häufigeren Abständen als durch das Wartungsintervall von VW vorgegeben. Ein Riss, der zum Motorschaden führt, ist vor allem beim Dieselmotor nicht ungewöhnlich.

Fazit: Nicht mängelfrei, aber empfehlenswert!

Das Golf 3 Cabriolet ist nicht dafür bekannt, besonders solide und mängelfrei zu sein. Die Qualität der offenen Kompaktklasse lässt mitunter zu wünschen übrig und doch ist die Cabrio-Version eine Empfehlung wert. Wer mit Glück einen gut gepflegten Wagen für geringes Geld findet, der sollte nicht lange zögern. Als geübter Schrauber lassen sich viele Arbeiten selbst durchführen, zudem stehen zahlreiche Ersatzteile von VW zur Verfügung.

Dazu kommt, dass der Wert des dritten VW Golf in den kommenden Jahren noch steigen könnte. Die ersten Autos erreichen das Alter von 30 Jahren und genießen dadurch den Oldtimer-Status. Das spart obendrein noch Kosten für Steuer und Versicherung. Außerdem ist das Golf 3 Cabrio trotz seiner Schwächen ein gutes Auto, das größten Fahrspaß garantiert.